Project Description

“Auf Biegen und Brechen”
Der Wunsch nach autonomer Einflussnahme auf Formgebung der uns umgebenden Räume scheint zu den am tiefsten in uns verborgenen Bedürfnissen zu gehören.
Ein Ausdruck davon kann im kindlichen Spiel in Form des Errichtens von “Deckenburgen” beobachtet werden.
Das Bedürfnis nach der Konstruktion des “eigenen Raumes” als Refugium erscheint als Antrieb der malerischen Auseinandersetzung.
Die Brechung und Adaption bestehender Räume hinblicklich der Erschaffung des “Eigenen” erzwingt sowohl das Hinterfragen des Bestehenden, als auch die Frage nach der Legitimität des “Eigenen”.
Text: Leo Mayr
ISTANBUL . Oktober 2013
Photoserie: Sichtbar unsichtbar
Das Verschwinden von verbalen und physischen Protesten geht unweigerlich einher mit einer Manifestation von Einschnitten im Öffentlichen Raum. ,,Unsichtbarmachung” als Form staatlicher Repression und Zensurmuss zwangsweise ihre Verweise in Bereichen des Alltags hinterlassen.
In besonders markanter Art und Weise formieren sich diese Verweise rund um die Geschehnisse der Gezi- Park-Proteste Istanbuls, wo der Prozess der Unsichtbarmachung graphische Konstrukte des Scheiterns repressiver staatlicher Strukturen auf den Straßen der Stadt hinterlassen hat.
Die Zensur des geschriebenen Wortes reproduziert das Unterdrückungsregime des unterdrückten Wortes.
Text: Leo Mayr
Photoserie: Visibly invisible
The disappearance of verbal and physical protests is inevitably accompanied by a manifestation of cuts in public space. Invisibility, in other words, ignorance used as an instrument for public repression and censorship have left marks in areas of everyday life. These references form, in a particularly striking way, around the happenings of the Gezi Park protests in Istanbul, where the process of failing governmental structures has left tracks on the city streets.
The censorship of the written word as a reflection that indicates the dimension of repression of a regime.
Translation: Samantha Kaltenbrunner
© Carina Papouschek